REthinking: Law (bis Ausgabe 4/2023)
Legal Tech und Rechtstatsachenforschung
Wie der Einsatz von Legal Tech im juristischen Arbeitsalltag die empirische Erkenntnisgewinnung in Massenverfahren revolutioniert

Legal Tech und Rechtstatsachenforschung

Wie der Einsatz von Legal Tech im juristischen Arbeitsalltag die empirische Erkenntnisgewinnung in Massenverfahren revolutioniert

Tim Horacek

In ihrer Ausgabe vom 6. Januar 2019 berichtete die Süddeutsche Zeitung unter dem Titel „Streit mit dem Streithelfer“ 1 von einem Dilemma für viele Verbraucher bei deren Suche nach einer tauglichen Rechtsschutzversicherung:

Während die Bewertung der Vertragsunterlagen einzelner Versicherer anhand vordefinierter Kriterien zu Empfehlungen durch Verbraucherverbände führten, konnte eine Vielzahl der befragten Anwälte gerade den gut abschneidenden Versicherern kein positives Regulierungsverhalten in der Praxis attestieren. Genannte Streitpunkte sind insbesondere die Deckungsverpflichtung sowie die abschließende Regulierung in Rechnung gestellter Anwaltsgebühren genannt.

Um dieses Delta zwischen beworbenem Angebot und Praxiswahrnehmung zu untersuchen, wertete die Zeitschrift Finanztest 156 zwischen 2012 und 2017 veröffentlichte Gerichtsentscheidungen mit dem Ergebnis aus, dass die Verfahren in ca. 2/3 der Fälle einen für die Versicherungsnehmer erfolgreichen Ausgang fanden. 2 Die