Wie „Pre-Policing“-Systeme Vorurteile schüren und die Freiheit aller gefährden
Matthias Heeder
Die Digitalisierung macht auch vor der Polizeiarbeit keinen Halt. In den USA sind Methoden der Verbrechensbekämpfung unter Zuhilfenahme von Algorithmen bereits weit verbreitet. Dabei wird mithilfe von Datenanalyse die Wahrscheinlichkeit zukünftiger Straftaten berechnet, um so den Einsatz von Polizeikräften ideal darauf abstimmen zu können. In den USA dürfen hierzu anders als in Deutschland auch personenbezogene Daten verwendet werden. Die an den Science-Fiction-Thriller „Minority Report“ erinnernde Arbeitsmethode nennt sich „Predictive Policing“ (kurz: „Pre-Policing“). Das damit verbundene Zukunftsversprechen ist in den Augen Matthias Heeders kein positives, wie er uns im Interview verrät.
FR — Prof. Dr. Frauke Rostalski
MH — Matthias Heeder
FR Wie kamen Sie dazu, sich mit dem Thema „Predictive Policing“ bzw. „Pre-Policing“ zu befassen?
MH Beim Frühstück mit meiner Frau ist uns in der Netzkolumne der Süddeutschen Zeitung ein kleiner Artikel ins Auge gefallen,