REthinking: Law (bis Ausgabe 4/2023)
Wie „Pre-Policing“-Systeme Vorurteile schüren und die Freiheit aller gefährden

Wie „Pre-Policing“-Systeme Vorurteile schüren und die Freiheit aller gefährden

Matthias Heeder

Die Digitalisierung macht auch vor der Polizeiarbeit keinen Halt. In den USA sind Methoden der Verbrechensbekämpfung unter Zuhilfenahme von Algorithmen bereits weit verbreitet. Dabei wird mithilfe von Datenanalyse die Wahrscheinlichkeit zukünftiger Straftaten berechnet, um so den Einsatz von Polizeikräften ideal darauf abstimmen zu können. In den USA dürfen hierzu anders als in Deutschland auch personenbezogene Daten verwendet werden. Die an den Science-Fiction-Thriller „Minority Report“ erinnernde Arbeitsmethode nennt sich „Predictive Policing“ (kurz: „Pre-Policing“). Das damit verbundene Zukunftsversprechen ist in den Augen Matthias Heeders kein positives, wie er uns im Interview verrät.

Matthias Heeder
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FR — Prof. Dr. Frauke Rostalski

MH — Matthias Heeder

FR Wie kamen Sie dazu, sich mit dem Thema „Predictive Policing“ bzw. „Pre-Policing“ zu befassen?

MH Beim Frühstück mit meiner Frau ist uns in der Netzkolumne der Süddeutschen Zeitung ein kleiner Artikel ins Auge gefallen,