REthinking: Law (bis Ausgabe 4/2023)
Liebe Leserinnen und Leser!

Liebe Leserinnen und Leser!

Prof. Dr. Frauke Rostalski

Prof. Dr. Frauke Rostalski
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Die digitale Transformation schreitet voran und betrifft nahezu alle gesellschaftlichen Bereiche. Während die Welt sich verändert, stellt sich nicht zuletzt eine Frage mit besonderer Dringlichkeit: Besteht eine Notwendigkeit zu „Rethinking Law“, also dazu, das Recht neu zu denken?

Die zweite Ausgabe unserer gleichnamigen Zeitschrift widmet sich diesem Thema aus einer grundlagenorientierten, (rechts-)philosophischen Perspektive. Der erste Beitrag unseres Heftes beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit uns die Fortschritte im Bereich der Legal Tech zu einem Umdenken motivieren sollten: Wäre es sinnvoll, den Menschen in der Rechtsfindung zu ersetzen? Was würde dies für das Recht bedeuten?

Widmen wir uns den Herausforderungen der Digitalisierung für das Recht, darf insbesondere die Klärung von Verantwortungsfragen nicht fehlen: Was bedeutet Verantwortung in Zeiten der digitalen Transformation und insbesondere der künstlichen Intelligenz? Wer trägt sie? Hier scheint eine Lösung darin zu liegen, einen „Super Code“ zu entwickeln, der auf künstlicher Intelligenz basierende Systeme von vornherein rechtskonform ausgestaltet. Ob und inwieweit dies möglich ist, wird ebenfalls in dieser Ausgabe beantwortet.

Darüber hinaus erfolgt eine vertiefte Befassung unserer Autoren mit den zahlreichen rechtlichen und ethischen Schwierigkeiten, die die Verwendung von Algorithmen in unterschiedlichen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens mit sich bringen kann – sei es in der Polizeiarbeit oder in sozialen Medien. Nicht zuletzt wagen wir einen Blick in die Zukunft des Menschseins selbst: Was bedeutet der sogenannte „Transhumanismus“ und welche Herausforderungen gehen damit für das Recht und die Rechtswissenschaft einher?

Die Digitalisierung – da sind sich viele sicher – wird einschneidende Veränderungen für unsere Arbeitswelt mit sich bringen. Müssen sich damit aber unweigerlich Schreckensszenarien der Massenarbeitslosigkeit mit all ihren zu erwartenden gesellschaftlichen Negativkonsequenzen verwirklichen? Dieser Frage widmen sich gleich zwei unserer Autoren aus unterschiedlicher Perspektive und unterbreiten dabei auch Lösungsvorschläge für mögliche Probleme, die auf dem Arbeitsmarkt infolge der Digitalisierung auftreten können.

All den spannenden Beiträgen unserer zweiten Ausgabe liegt die Annahme zugrunde, dass die digitale Transformation kein Selbstläufer ist. Die Welt ist das, was wir daraus machen. Rethinking Law bedeutet damit vor allem eines: Lasst uns darüber nachdenken, wie wir die Welt gestalten möchten, in der wir leben wollen! Ich wünsche Ihnen im Namen der gesamten Redaktion viel Vergnügen dabei, unsere Autoren auf dieser Reise zu begleiten.

Herzliche Grüße

Ihre

Frauke Rostalski